Die Stadtkapelle Lahr veranstaltet am Sonntag, 15. März, im Bürgerhaus in Mietersheim das große Gemeinschaftskonzert „3 Orchester – 1 Klang“. Los geht es um 15:00 Uhr.
In familiären Rahmen präsentieren sich alle Orchester des Vereins. Die Stadtkapelle zeigt die musikalische Bandbreite ihrer Arbeit und die Entwicklungsstufen der verschiedenen Orchester.
Es spielen das Anfängerorchester unter der Leitung von Margot Volk sowie das Jugend- und das Hauptorchester des Vereins unter der Leitung von Nicholas Reed. Außerdem wird das Saxofonensemble den Nachmittag bereichern. Zudem werden verdiente Mitglieder für ihr vielfältiges Engagement für den Verein mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt.
DIE STADTKAPELLE hat musikalisch das renommierte Eclat-Festival für neue Musik in Stuttgart eröffnet. Die Stadtkapelle und das Freiburger Ensemble Aventure wurden ausgewählt, das von Adrian Nagel extra für das Tandemorchester komponierte Werk „Ausstellung II“ aufzuführen.
Die Profi- und Laienmusiker verteilten sich in neun Gruppen auf der Bühne, im Vorraum und in den Zuschauerreihen. Das Publikum wurde durch die Klänge eingeladen, den Konzertsaal zu betreten, und konnte wie in einer Ausstellung von Gruppe zu Gruppe schlendern und die Töne auf sich wirken lassen.
Artikel von Endrik Baublies in der Laher Zeitung vom 28.01.2020
Das Experiment ist gelungen: Ein Sonderkonzert namens „Stille Skulpturen“ der Lahrer Stadtkapelle und des Freiburger „Ensemble Aventure“ hat in der Mensa des Max-Planck-Gymnasiums den verdienten Beifall erhalten.
Das Stück „Pageant“, mit dem die Stadtkapelle das Konzert eröffnete,
stimmte die Zuschauer auf das ein, was da noch kommen würde. Die Musiker
spielten hier das erste Mal Grenzen der sinfonischen Blasmusik an, die
sie danach übertraten – gelegentlich. Ungewohnt war ein Graben zwischen
den jeweils zwei Reihen der Zuschauer, während das Orchester noch
klassisch beisammen stand. Das löste Adrian Nagel, der Schöpfer von
„Ausstellung II“ auf: Das Ensemble bildete fünf Gruppen, die sich auf
der umlaufenden Galerie im Raum zwischen den Zuschauern und hinter den
massiven Blöcken inmitten der Mensa verteilten. Eine Gruppe spielte
einen Ton an und gab ihn an eine andere Gruppe weiter.
Jetzt
waren die Besucher gefragt, es galt, wie es die Stadtkapelle vorgemacht
hatte, den eigenen Raum zu verlassen. Wo hörten sich die Gruppen wie an?
Da gab es, je nach Standpunkt, einige Unterschiede. Was zum einen an
der Verteilung der Gruppen im Raum lag, zum anderen an der Größe der
Mensa samt den massiven Türmen inmitten des Raums.
John
Cage hat die Kompositionstechnik so revolutioniert, wie vor ihm Arnold
Schönberg mit der Zwölf-Ton-Musik oder Ludwig van Beethoven, der in der
Epoche der Wiener Klassik einen ganz eigenen Weg gegangen war. Bei den
„Sculptures Musicales“ des Briten hatte Reed als Leiter der Stadtkapelle
den Zufall mitbestimmen lassen: Die Länge der einzelnen Partien hatte
der Dirigent ausgewürfelt. Die Reihenfolge, wann welche Gruppe wo im
Raum mit verschiedenen Instrumenten spielte, hatte das Los entschieden.
Die
Art, wie die Musiker auf den traditionellen Instrumenten Töne
erzeugten, kontrastierte mit anderen Gegenständen, die zum Klingen
gebracht wurden. Die Klangkörper als Skulpturen“ waren allerdings bei
Proben im Vorfeld genau arrangiert worden. Genauso wie die Pausen –
Stille – dazwischen.
Bei „Silency my Soul“ von Fransisco
Feliciano nach einem kurzen Text von Rabindranath Tagore bewegten sich
die Musiker im Raum, bis sie am Ende wieder ihren Platz vom Beginn
eingenommen hatten.
Ein grandioser Abschluss waren die „Irdischen
Tänze“ von Gilead Mishory. Das Ensemble Aventure zeigte dabei, wo
klassische Musik Grenzen der Harmonie und Melodik überschreiten kann und
darf. Ein überbordender Rhythmus, den Reed mit Trommeln und Xylofon
bediente, trat in einen spannenden Wettkampf mit Stühlen und Steinen,
die andere Mitglieder des Ensembles „spielten“. Bei aller ausufernden
Klangfülle der Instrumente hielt der Rhythmus die „Irdischen Tänze“
insgesamt beisammen und auf dem Boden der Mensa.
Am Ende dankte
Reed den Gästen – es waren mit gut 100 Zuhörern mehr gekommen, als man
erwartet hatte – und den Musikern der Stadtkapelle, die diesem
ungewohnten Weg mit ihrem Dirigenten gegangen waren.
Es wäre
schön, wenn es diese Art Wagnis wieder geben würde. Die Mensa bietet da
sicher noch viele Möglichkeiten, die man ausloten kann. Der Anfang war
gewagt und hat sich für alle gelohnt.
Anfang 2020 erschließt sich die Stadtkapelle Lahr völlig neue musikalische Wege und gestaltet gemeinsam mit dem FreiburgerEnsemble Aventure
am Sonntag, 26. Januar, um 17 Uhr,
im Innenhof des Max-Planck-Gymnasiums
ein Sonderkonzert „Stille,
Skulpturen“.
In dem Abschlusskonzert präsentiert die Stadtkapelle Lahr e.V. die Ergebnisse einer intensiven Arbeitsphase mit dem renommierten Ensemble Aventure.
Initiiert wurde diese außergewöhnliche musikalische Begegnung durch den ad libitum Kompositionswettbewerb der Winfried Böhler Kultur Stiftung und das Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg e.V. Die als Tandem angetretenen Stadtkapelle Lahr e.V. und das Ensemble Aventure wurden unter vielen Bewerbern ausgewählt, das von Adrian Nagel für die beiden Klangkörper komponierte Werk „Ausstellung II“ uraufzuführen. Neben dem Auftritt in Lahr werden die beiden Ensembles das Werk bei dem renommierte Neue Musik – Festival ECLAT Anfang Februar im Theaterhaus Stuttgart präsentieren.
Außer
dieser fragilen mikrotonalen Klanglandschaft werden eine
raumfüllende, teils improvisierte Klangskulptur von John Cage und
die bewegende Hommage an die Stille des philippinischen Komponisten
Francisco Feliciano zu hören sein. Die Leitung des Gesamtprojekts
liegt in den Händen von Lahrs Dirigent Nicholas Reed und Prof. Dr.
Wolfgang Rüdiger.
Das Freiburger Ensemble Aventure zählt zu den ältesten und bedeutendsten Ensembles für neue Musik in Europa. Mit seiner hochgeachteten Freiburger Konzertreihe, zahlreichen Kompositionsaufträgen und internationalen Konzertauftritten hat das Ensemble das Musikschaffen der Gegenwart maßgeblich mitgeprägt und einem breiten Publikum nahegebracht.
Die
Stadtkapelle Lahr blickt auf ein Jahr mit vielen Höhepunkten und
großen Erlebnissen zurück.
Der erste Termin im Jahr 2019 war die Hauptversammlung am 30. Januar. In dieser Versammlung standen nicht nur die Neuwahl des Gesamtvorstands an, sondern auch eine umfassende Neufassung der Satzung.
Nur einen Tag später stand dann unser Ehrenvorsitzender Reiner Michel im Mittelpunkt. Aus den Händen von Oberbürgermeister Dr. Müller erhielt er in einer Feierstunde im Pflugsaal die Verdienstmedaille der Stadt Lahr.
In seiner Laudatio betonte OB Müller, dass es ohne Reiner Michel und den langjährigen Dirigenten Joachim Volk die Stadtkapelle Lahr in dieser Form heute sicher nicht gäbe. Michael Moser, Vorstand Musik und Stellvertretender Vorsitzender der Stadtkapelle brachte es in seinem Grußwort auf den Punkt: Reiner Michel hat sich diese Auszeichnung verdient.
Am 17. März hatten wir wieder zu unserem Familienkonzert „3 Orchester – 1 Klang“ in das Bürgerhaus Mietersheim eingeladen.
Bei dieser Feier wurden Roswitha Kopp und Peter Huck für ihre langjährige Treue zum Verein und ihre tatkräftige Unterstützung zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Am 30. März waren wir dann bei unseren Musikfreunden der Batzenberger Winzerkapelle Pfaffenweiler zu Gast. Die Kapelle, die auch von Nicholas Reed geleitet wird, feierte 2019 ihr 225jähiges Jubiläum.
Und das Doppelkonzert der beiden Orchester unter der Überschrift „Zwei Orchester – ein Dirigent“ in Pfaffenweiler war ein voller Erfolg.
Dann
folgte für die „Stadtkapeller“ der absolute Höhepunkt des
Jahres:
Am
07. Juni starteten wir zu unserer Konzertreise in die Heimat unseres
Dirigenten Nickolas Reed nach Liverpool! Für 65 Musikerinnen und
Musiker und 30 Angehörige begann das „Abenteuer England“.
Musikalische
Höhepunkte der Reise waren ein Doppelkonzert mit dem North Cheshire
Wind Orchestra am Pfingstsonntag. 09. Juni 2019 in Warrington und ein
Kirchenkonzert in der Metropolitan Cathedral in Liverpool am
Dienstag, 11. Juni 2019.
Neben
den musikalischen Terminen stand natürlich auch „Sightseeing“
auf dem Programm. Ein Pflichttermin in Liverpool ist ein Besuch im
Beatles-Museum. Außerdem machten einige einen Abstecher an die
Anfield
Road,
dem Stadion des FC Liverpool, die tollen Museen der Stadt wurden
besucht – und an den Abenden wurde das ein oder andere Pint
in einem der Pubs oder Clubs getrunken. Es war eine unvergessliche
Reise!
Am
6. Juli stand mit dem Lichterfest im Lahrer Stadtpark schon der
nächste Höhepunkt im Kalender der Stadtkapelle. Bei perfektem
Wetter tummelten sich rund 7000 Besucher im Park und erlebten einen
fröhlichen Abend.
Damit
die Besucher ein schönes Fest erleben können, ist ein Jahr an
Vorbereitungen nötig. Ab dem 03. Juli waren dann insgesamt 140
Ehrenamtliche – zum Teil mehrfach – im Einsatz, unterstützt von
den Mitarbeitern des städtischen Bau- und Gartenbetriebs. Und noch
in der Nacht nach dem Fest wurde alles wieder abgebaut, so dass der
Stadtpark am Sonntag um 10:00 Uhr wieder für die Besucher öffnen
konnte.
Im
Oktober stand dann mit der Chrysanthemengala der musikalische
Jahreshöhepunkt auf dem Kalender. Etwa 700 Zuhörerinnen und Zuhörer
ließen sich im Parktheater auf das dreiwöchige Blumen- und
Kulturfestival einstimmte. Dirigent Nicholas Reed demonstrierte mit
dem Höchststufenorchester sinfonische Blasmusik auf höchstem Niveau
und begeisterte mit einer zweistündigen Konzert-Gala das Publikum.
Eine besondere Ehrung 2019 hatte sich die Stadtkapelle für das Ende der Chrysanthemengala aufgehoben: Der scheidende Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller wurde wegen seiner besonderen Verdienste für die Stadtkapelle Lahr zum Ehrenmitglied ernannt.
Die Stadtkapelle Lahr e.V. hat aktuell 14 Ehrenmitglieder. Dr. Wolfgang G. Müller ist erst die Dritte Persönlichkeit, die auf Grund ihrer besonderen Verdienste um den Verein zum Ehrenmitglied ernannt wurde ohne vorher Mitglied im Verein gewesen zu sein.
Das
waren nur ein paar Höhepunkte eines ereignisreichen Jahres.
Wir
freuen uns jetzt schon auf viele Begegnungen bei unseren Auftritten.