2020 – was für ein Jahr !

Kann man über das vergangene Jahr überhaupt einen Rückblick schreiben? Oder sollte man nicht froh sein, dass dieses Jahr endlich vorbei ist und hoffen, dass 2021 besser wird?

Doch es war ja nicht alles nur schlimm und manches wurde trotzdem geschafft. Also nochmal von vorne: Was für ein Jahr!

Ein Jahr mit zwei Konzerten – und abgesagten Konzerten.

Mit „normalen“ Proben – online Proben – Proben auf Abstand mit eigenem Corona Hygiene Konzept – und wieder online.

Vorstandssitzungen auf dem Speicher – online – auf Abstand im Probelokal – und auch wieder online.

Und eine außerordentliche Hauptversammlung.

Aber, der Reihe nach:

Begonnen hat das Jahr 2020 mit einem Workshop zusammen mit dem „Ensemble Aventure“ aus Freiburg und einem ganz besonderen Konzert

Der Hintergrund für dieses Außergewöhnliche Projekt war die Teilnahme der Stadtkapelle zusammen mit dem Ensemble Aventure am Komposotionswettbewerb ad libitum. Als eines von drei Tandems aus Laien- und Profiensembles durften wir bei der Eröffnung des renomierten ECLAT Festivall Neue Musik in Stuttgart die preisgkrönte Komposotion „Ausstellung II“ von Adrian Nagel uraufführen.

Und dann liefen die Proben und Vorbereitungen für das Familienkonzert „3 Orchester – 1 Klang“. Doch gleichzeitig verschlimmerte sich die Pandemie-Lage in Deutschland. Aufgrund der Empfehlung des Landrates und der Stadt Lahr hatte wir, schweren Herzens, die Entscheidung getroffen, unser beliebtes Familienkonzert kurzfristig absagen.

Nahezu gleichzeitig wurde in der Probe ausführlich diskutiert, ob es in dieser Situation noch zu verantworten ist, weiterhin zu Proben. Am 13. März haben wir dann mit großer Mehrheit beschlossen :

Das diese Probe am 13. März für 13 lange Wochen die letzte im Orchestersaal sein sollte, konnte sich da noch niemand vorstellen.

… und dann, nach unseren Entscheidungen, kam der erste Lockdown. Und damit die Frage, wie wir als Verein mit dieser Situation umgehen. Da wichtige Entscheidungen anstanden, mußten wir zum ersten mal in der Vereinsgeschichte eine Vorstandssitzung online durchführen. Und – es sollten noch einige online-Sitzungen folgen.

In Zeiten von Corona mußten auch wir auch musikalisch kreativ werden, um trotzdem für unsere Gala im Oktober weiter proben zu können. Deswegen lud unser Dirigent Nicholas Reed alle Musikerinnen und Musiker zu Online-Probe bzw. an einem „geleiteten Üben“ über Videochat ein. Es wurden sehr gut angenommen und es hatte Spaß gemacht mal wieder „gemeinsam“ zu musizieren und vertraute Gesichter zu sehen.

Im Mai mußten wir dann auch unser Besuch bei den Musikfreunden in Altenmittlau und das Doppelkonzert dort absagen. Alle zwei Jahre treffen wir uns – eigentlich. 2018 waren die „Viktoria Altenmittlau“ auf der Landesgartenschau zu Gast und 2020 war unser Besuch in Hessen geplant. Jetzt hoffen wir, dass wir den Besuch und das Konzert bald nachholen können.

Im Juli, nach 13 Wochen Corona-Pause, hatten endlich wieder die erste „richtige“ Tutti-Probe! Unter strenger Einhaltung der Abstandsregeln und mit einem eigenen Hygiene-Konzept durften wir wieder proben. Und: Es war schön wieder als ganzen Orchester zu klingen! Immer noch in der Hoffnung, im Herbst unsere Gala spielen können.

Am 19. Juli war dann eine außerordentliche Hauptversammlung nötig, bei der die Stadtkapelle mit eine Satzungsänderung eine neue Leitungsstruktur der Vorstandschaft auf den Weg brachte.

Da unser Vorstandsvorsitzender Christopher Büttner sein Amt aus beruflichen Gründen leider niederlegen musste, hatte der Gesamtvorstand beschlossen, die Verantwortung in der Vereinsführung zukünftig auf 4 Vorstände zu verteilen.

Für den neuen Vorstandsposten Organisation konnte Ralph Held gewonnen werden, der in Zukunft das neue 4er-Team komplettiert.

v.l.n.r. : Michael Moser (Vorstand Musik); Christiane Brucker (Vorstand Finanzen); Christopher Büttner (scheidender Vorstandsvorsitzender); Marion Haid (Vorstand Öffentlichkeit); Ralph Held (Vorstand Organisation)

Am Freitag den 07. August gaben sich unser Dirigent Nicholas Reed und seine Freundin Christine im Rathaus von Pfaffenweiler das Ja-Wort. Zusammen mit den Freunden der Batzenberger Winzerkapelle, der anderen Kapelle von Nick, überraschten wir das Brautpaar mit musikalischen Glückwünschen. Dieses Ständchen war nur dank eines extra erarbeiteten Hygieneplans möglich geworden.

Am gleichen Wochenende kam dann die nächste Corona Hiobsbotschaft: Der Bund Deutscher Blasmusikverbände veröffentlichte ein Muster-Hygiene-Konzept für Konzerte & Veranstaltungen. Danach mußten wir uns von dem Traum, eine Herbst-Gala zu spielen leider verabschieden. Diese Hygienevorschriften machten es der Stadtkapelle mit einem rund 70-Musiker-starken Orchester unmöglich, ein Konzert auf der Bühne des Parktheaters zu spielen.

Danach suchte der Verein nach einer verantwortungsvollen Alternativen, den Lahrerinnen und Lahrern ein Konzerterlebnis zu bieten und gleichzeitig die notwendigen und sinnvollen Hygieneregeln einzuhalten.

Die Stadtkapelle wollte, um die Abstandsregeln auch unter den Musikern einhalten zu können, in verschiedenen Ensembles in der Kath. Pfarrkirche Sankta Maria musizieren. Nicholas Reed, der musikalische Leiter der Stadtkapelle, hatte ein Programm erarbeitet, das in kleineren Besetzungen besondere musikalische Leckerbissen bot. Neben vier „kleinen“ Blasmusikbesetzungen, sollten zusätzlich ein Blechbläser-, ein Klarinetten-, ein Saxophon- und ein Flötenensemble spielen.

Nach den geltenden Hygieneregeln starteten die Ensemble-Proben – die Plakate waren gedruckt und hingen zum Teil schon an den Plakatsäulen – die Einladungen gerichtet – und dann wurden aufgrund der hohen Infektionszahlen die Coronaregeln verschärft und wir konnten auch dieses Konzert nicht spielen.

Auch die Proben mussten wieder eingestellt werden. Also stellten wir wieder auf online Proben um.

Und dann konnten auch die Weihnachtsauftritte in der Lahrer Innenstadt, in Gengenbach und in den Europaparkhotels nicht stattfinden.

Auf der Streichliste stand auch das mehrmals verschobene Doppelkonzert der Jugendkapelle der Stadtkapelle, das gemeinsam mit dem Jugendorchester des Musikvereins Mahlberg am Sonntag, 20. Dezember, im Parktheater hätte stattfinden sollen.

Und auch an Heilig Abend bleibt es still. Das traditionelle Weihnachtsliederspielen bei sozialen Einrichtungen, den Krankenhäusern und bei Ehrenmitgliedern mußte, zum ersten Mal seit Jahzehnten, entfallen.

So endete dieses ungewöhliche Jahr 2020.

Und was 2021 bringt? Das vergangene Jahr hat uns gezeigt, dass alle Planungen sehr schnell gegenstandslos werden können.

Wir hoffen, dass wir das verschobene Kirchenkonzert so bald wie möglich nachholen können. Die Planungen für das Lichterfest laufen auf Hochtouren und der Termin für die Chrysanthemengala im Oktober steht fest.

Wir können nur hoffen, dass das im Jahr 2021 möglich ist!

Wir wünschen allen

und hoffen, dass wir bald wieder gemeinsam Musik machen und unsere Freunde bei unseren Konzerten begrüßen dürfen.