Für die Stadtkapelle bedeutet die Adventszeit Hochsaison: Wie in jedem Jahr ist das Orchester wieder unterwegs und stimmt mit seinem Weihnachtsprogramm auf das Fest ein.
Die Tour beginnt für die Lahrer Musiker am Samstag, 7. Dezember. Jeweils um 11:00 Uhr und 14:00 Uhr spielt das Orchester auf dem Schlossplatz bei der Aktion „Lichtblicke“ der Lahrer Werbegemeinschaft.
Am Sonntag, 8. Dezember, reist die Stadtkapelle nach Gengenbach, um dort ab 15:00 Uhr das Rahmenprogramm des weltberühmten „Gengenbacher Adventskalender“ zu gestalten.
Komm sing mit“ heißt es am Freitag, den 20. Dezember um 18:00 Uhr auf dem Schlossplatz, wenn die Stadtkapelle gemeinsam mit dem Gospelchor „Golden Harps“ weihnachtliche traditionelle Weisen zum Mitsingen anstimmt.
Einen Tag später, am 21. Dezember um 19:00 Uhr geben die Musiker in einem Hotel des Europaparks ein stimmungsvolles Weihnachtskonzert.
Und zum Abschluss an Heilig Abend besucht die Stadtkapelle Lahr ab 9 Uhr musikalisch soziale Einrichtungen und Ehrenmitglieder des Vereins.
Bei den Lichtblicken auf dem Schlossplatz spielt das Anfängerorchester am Samstag, 14. Dezember, ab 12:00 Uhr. Das Jugendorchester des Vereins gastiert am Sonntag, 15. Dezember, um 12:00 Uhr, im italienischen Themenbereich des Europaparks.
Gleich sechs Musikerinnen und zwei Musiker aus der Jugendkapelle konnten wir nach der Chrysanthemengala begrüßen.
Lorena Bastijancic; Lola Ehinger; Alessandro Haid; Roman Held; Judith Huber; Annika Huck; Maren Ott und Marie Schlenker verstärken ab sofort das Hauptorchester der Stadtkapelle. Damit steigt die Zahl der Musikerinen und Musiker erstmals auf über 80!
Eigentlich werden bei der Stadtkapelle Ehrungen im Rahmen des Familienkonzertes im Frühjahr vorgenommen. Da die Chrysanthemengala aber zum letzten Mal unter der Schirmherrschaft von OB Dr. Müller stand (er geht zum 01.11.2019 in den Ruhestand) hatte sich die Vorstandschaft zu diesem ungewöhnlichen Ort und Zeitpunkt entschlossen.
In seiner Laudatio sagte der Vorstandsvorsitzende Christopher Büttner, dass Dr. Müller in seiner Amtszeit als Oberbürgermeister der Stadt Lahr immer „ein offenes Ohr“ für die Anliegen der Stadtkapelle gehabt habe. Besonders lobte er die Unterstützung und Hilfe von Dr. Müller beim Lichterfest, bei dem die Stadt Lahr als Mitveranstalter auftritt.
Die Stadtkapelle Lahr e.V. hat aktuell 14 Ehrenmitglieder. Dr. Wolfgang G. Müller ist erst die Dritte Persönlichkeit, die auf Grund ihrer besonderen Verdienste um den Verein zum Ehrenmitglied ernannt wurde ohne vorher Mitglied im Verein gewesen zu sein.
Artikel von Wolfgang Beck aus der Badischen Zeitung von Dienstag, 15.10.2019
Die Chrysanthemen-Gala der Lahrer Stadtkapelle faszinierte am Sonntagabend im Parktheater das Publikum.
Die musikalischen Momente, mit denen die Stadtkapelle Lahr am Sonntag mit einer Konzertgala etwa 700 Zuhörerinnen und Zuhörer im Parktheater auf das dreiwöchige Blumen- und Kulturfestival einstimmte, hätten in ihrer musikalischen Vielfalt nicht faszinierender sein können: Die Stadtkapelle tauchte mit ihren 70 Blasmusikern in eine wundervolle Klangwelt ein. Dirigent Nicholas Reed demonstrierte mit dem Höchststufenorchester sinfonische Blasmusik auf höchstem Niveau und begeisterte mit einer zweistündigen Konzert-Gala das Publikum.
Foto : Tobias Fiedler; Stadtkapelle
„Da blüht dir was“ hieß es in Lettern über den Musikerinnen und Musikern, die bei der Gala nicht mit Bildern von der Blumenschau und mit Erinnerungen vom Konzertbesuch in Liverpool geizten. „Wir waren auch Chrysanthemenkönigin“ verriet Moderator Michael Moser und verabschiedete Chrysanthemenkönigin Sonja, die im Blasorchester mitspielte.
Starken Beifall gab es den ganzen Konzertabend über für die Leistung der Blaskapelle und für deren Dirigenten Nicholas Reed, der bereits zum Auftakt mit dem furiosen Stück „The Hounds of Spring“ (des Frühlings Hunde) von Alfred Reed das Publikum begeisterte. Kompositionen von den Grünen Insel liegen dem englischen Musikpädagogen, wie die Zuhörerinnen und Zuhörer im weiteren Verlauf erfahren durften. So war der zweite Musiktitel „Irish Tune from County Derry“ ein kunstvoller Griff in die Auswahl englischer Partituren über irische Volksmusik, die das Orchester bravourös spielte. Inspiriert wurde der Auftritt durch die Konzertreise der Stadtkapelle nach Liverpool. Es klang so gefühlvoll, als würde das Publikum dem Auftritt des Blasorchesters in der Kathedrale in Liverpool beiwohnen, meinte ein Besucher in der Pause.
Mit der „Second Suite in F“ wählte Reed ein weiteres Paradebeispiel englischer Musik aus, das Gustav Holst komponierte und in dessen Abfolge von der Militärmusik über Marsch und Walzer so ziemlich die ganze Mixtur der eingesetzten Instrumente zu hören war. Die Vielfalt begeisterte, das Stakkato und die hämmernden Töne eines Hufschmieds ebenso wie der metallene Schlussklang am Amboss, der hörbar in Szene gesetzt wurde. Dem standen die Fantasien der Suite in F im Schlussteil nicht nach, die vom Saxophon mit weichem Klang übernommen wurde und an einen heiteren Tanz irgendwo auf einer Blumenwiese in Lahr oder anderswo erinnerte.
Musikalisch zu den Ur-Kontinenten Die zweite Hälfte der Chrysanthema-Gala entführte das Publikum zu den Ur-Kontinenten der Menschheitsgeschichte. „At the Break of Gondawana“ hieß das Stück, das viel Mystik verriet, die mit dumpfen und brodelnden Lauten daher kam. Das Gondwana, das Benjamin Yeo komponierte, erinnerte an die Schöpfungsgeschichte, die mit geheimnisvollen Sphärenklängen unterlegt wurde und auch in der Video-Wandprojektion im Parktheater als ideale Ergänzung zum musikalischen Auftritt diente. Lebendigkeit, Heiterkeit und Emotionalität – sie brillierten in der sinfonischen Blasmusik am Sonntag genauso wie am Dirigentenpult oder beim Solo-Auftritt „The Green Hill“ von Bernd Oswald, der in der Jugend am Tenorhorn von Joachim Volks ausgebildet wurde, mehrfacher Bundespreisträger ist, als Posaunist beim Heeresmusikkorps spielt und am Sonntag am Euphonium einen ganz besonderen Galaauftritt musikalischer Perfektion hinlegte.
Nach einem Small-Talk zwischen vergangener und künftiger Chrysanthemenkönigin, dem musikalischen Finale des Filmklassikers „Krieg der Sterne“ und einem flotten Konzertmarsch wurde Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller zum Ehrenmitglied der Stadtkapelle ernannt. Mit vier Titeln von Frank Sinatra gab es eine besonders lange musikalische Zugabe für das scheidende Stadtoberhaupt, die das Publikum mit lautstarkem Beifall quittierte.