Um die Ausbildung ist es gut bestellt

Artikel aus der Badischen Zeitung vom 19.03.19

„Drei Orchester – ein Klang“: Abwechslungsreiche Familienfeier der Stadtkapelle Lahr im Bürgerhaus Mietersheim.

Von Juliana Eiland-Jung

LAHR. Erst alle drei Orchester der Stadtkapelle Lahr ergeben den Gesamtklang des Vereins, hat der Vorsitzende Christopher Büttner bei der Familienfeier der Stadtkapelle am Sonntagnachmittag betont. Unter dem Motto: „Drei Orchester – ein Klang“ lieferten das Anfängerorchester, das Jugendorchester und das Hauptorchester eindrucksvolle Beispiele ihres Könnens.

Bei Kaffee und Kuchen ließen es sich die Besucher im Bürgerhaus gut gehen. Mit dabei – wie bei fast allen Veranstaltungen der Stadtkapelle, und das seit Jahrzehnten – waren Peter Huck und Roswitha Kopp, die für ihre langjährige Treue zum Verein und ihre tatkräftige Unterstützung zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden. Zuvor überreichte Büttner neun Jungmusikern das Leistungsabzeichen in Bronze des Bundes deutscher Blasmusikverbände. Dafür hatten die Jugendlichen nicht nur praktisches Können unter Beweis gestellt, sondern sich auch in Theorie und Gehörschulung weitergebildet.

Foto : BZ / Pressebüro Schaller


Dass es um Nachwuchs und Ausbildung bei der Stadtkapelle gut bestellt ist, erlebten die Zuhörer gleich vor Ort. Das Anfängerorchester, eine Kooperation mit dem Musikum und dem Schützenmusikverein Kippenheimweiler, stellte unter Leitung von Margot Volk seine Vielseitigkeit unter Beweis. Der berühmte „Prince of Denmark’s March“, komponiert im Jahr 1700 von Jeremiah Clarke, erklang genauso schwungvoll wie der 80er-Hit „Eye of the Tiger“ von Frankie Sullivan. Einen großen Schritt weiter in der musikalischen Entwicklung sind die Musikerinnen und Musiker des Jugendorchesters, das – genau wie das Hauptorchester – von Nicholas Reed geleitet wird.

Schwungvoll verbreiteten die Jugendlichen gute Laune mit dem „Latin March“ von Siegfried Rundel. Dass die „Dublin Dances“ von Jan van der Roost genau am 17. März, dem irischen Nationalfeiertag St. Patrick’s-Day, aufgeführt wurden, war ein Zufall, erklärte Moderator Axel Fabricius. Es handelt sich um eine kleine Suite, die mit dem wohl bekanntesten Stück irischer Folklore, dem „Irish Washerwoman“, im 6/8-Takt ausklingt. Insgesamt ein Paradestück für die Flöten und Trommler des Orchesters, aber auch für das tiefe Blech, das zwischendurch mal fast nach Dudelsack klingen darf.

Ein Glück, dass vom 72 Musiker starken Hauptorchester nicht alle da waren, dennoch wurde es eng auf der kleinen Bühne im Bürgerhaus. Auch hier macht es die Mischung: Zu Beginn stellten sich die Blechbläser mit zwei Renaissancestücken aus der Sammlung von Viscount Fitzwilliam vor – ursprünglich geschrieben für den Klaviervorläufer Virginal. Das melancholische Liebeslied „Tell me, Daphne“ und der italienische Schreittanz „The Old Spagnoletta“ machten Lust auf mehr. Weiter ging es mit Klassik und Jazz. Die Stadtkapelle ließ es mit Jobim und Frank Sinatra swingen. Das begeisterte Publikum erklatschte sich von allen Orchestern Zugaben und sparte nicht mit Lob für ein rundum gelungenes Konzert.

Leistungsabzeichen in Bronze für die Jungmusiker Simone Albert, Lola und Zoe Ehinger, Roman Held, Felix Hertweck, Sarah Huber, Annika Huck, Lukas und Marie Schlenker.