90 Jugendliche – Eine Leidenschaft – unter diesem Motto hat die Bläserjugend der Stadtkapelle Lahr am Sonntag ein Triplekonzert dreier Jugendorchester gestellt. Im Konzertsaal „Altes Scheffel“ musizierten die Jugendkapellen der Stadtkapelle Lahr, der Stadtmusik Kenzingen und der Miliz- und Trachtenkapelle Oberharmersbach.
Den ersten Teil gestalteten die Gastgeber. Die Lahrer Jugendlichen unter der Leitung von Nicholas Reed präsentierten mit „A Renaissance Revel“ eine Hommage an Tielman Susato, dem Popstar des 16. Jahrhunderts, und widmeten sich zwei wunderschönen Sätzen aus der „Suite on Greek Love Songs“ von Henk von Lijnschooten.
Die Jugendkapelle aus Kenzingen unter dem Dirigat von Franz Schindler begann ihren Teil mit einem modernen „Leuchtfeuer“ und spielten ausdrucksstark „Cloud(iu)s“ von Thiemo Kraas. Leila Schwarz überzeugte mit lieblichen und tänzerischen Melodien bei ihrem Solowerk „Concertino“ für Flöte des belgischen Komponisten André Waignein. Tanzende Trompete, freche Posaunen und ein fast nicht zu bremsender Schlagzeuger begeisterten mit dem Medley „Rock ’n‘ Roll Hall of Fame“.
Mit dem mitreißenden „Keep it up“ eröffneten die Oberharmersbacher Jugendlichen und junge Erwachsene mit ihrem Dirigenten Siegfried Rappenecker den letzten Konzertpart. Trompeter Daniel Faist wandelte auf den heroischen und dramatischen Spuren des spanischen Nationalhelden „El Cid“. Das Posaunenregister zauberte bei „Magic Trombones“ und zum Abschluss entführten die Musiker ihre Zuhörer bei Franko Cesarinis „Arizona“ in die Weiten der amerikanischen Prärie mit einsamen Indianern und ratternden Eisenbahnen.
Alle drei Orchester eint eines: Sie haben alle einen charismatischen Dirigenten, der es schafft, seine Begeisterung für die Musik auf die Jugendliche zu übertragen, das Gemeinschaftsgefühl zu wecken und aus ihnen einen wohlklingenden Klangkörper zu formen. Alle drei Orchester überzeugten und sind mehr als nur ein Nachwuchspool für die Hauptorchester. Franz Schindler brachte es auf den Punkt: „Ich bin stolz, Dirigent dieser tollen Truppe zu sein“.
Leider war die Konzerthalle nicht ganz gefüllt, die Jugendlichen hätten auf jeden Fall ein größeres Publikum verdient.