Die Stadtkapelle hat sich in die Sommerferien verabschiedet und wünscht allen einen erholsamen Urlaub. Das Hauptorchester beginnt bereits am 5. September wieder mit den Proben für die Chrysanthemengala, die am 25. Oktober in der Stadthalle stattfinden wird. Der Instrumentalunterricht und die Proben der anderen Orchester beginnen wieder in der ersten Schulwoche.
Archiv des Autors: Denis Michel
Mäusefest 2008
Die Starterkids, die Musikantenmäuse und die Bongolinos zeigten ihren Eltern und Großeltern, was sie in der musikalischen Früherziehung bei der Stadtkapelle übers Jahr alles so einstudiert hatten. Bevor es aber soweit war, begrüßte das Orchester der Jüngsten, die Bläserzwerge, unter der Leitung von Margot Volk mit einigen schmissigen Weisen die Gäste. Danach führte der Rabe „Musikus vom Mäusetal“ (Joachim Volk) die Zuhörer auf eine musikalische Reise, die beim Sommerfest auf der Wiese startete und wieder endete. Dazwischen wurde unzähligen Tieren wie der Schnecke Mira, einer Schar Entlein, vielen Vogelkindern, einem Schwarm Bienen und einem Chor an Fröschen und zuletzt noch einem Dromedar, einem Pandabären und einem Kakadu ein Besuch abgestattet. Da wurde geklimpert, gerasselt, getrommelt, gesungen und geklopft – und manche Akteure waren vor Begeisterung gar nicht mehr zu stoppen. Die über 80 Kinder waren zu Recht mächtig stolz auf ihre musikalische Geschichte. Der besondere Dank des Vereins galt den Kursleitern Margot und Stephanie Volk sowie Marion Haid für das gelungene Gesamtwerk und das tolle Engagement im ganzen Jahr. Zum Abschluss zeigte noch das Vororchester mit Stücken wie „Eye of the tiger“ oder „Fluch der Karibik“ sein beachtliches Können und einige Zuhörer hatten auf dem Heimweg noch das vergnügliche Singen, das Glockenspiel oder das Trommeln der Kleinsten im Ohr.
Wettbewerbserfolg beim Solistenwettbewerb des BDB
Großartig!!!!
Und Volks erste Einschätzung war völlig richtig:
Beim Solistenwettbewerb des Bund Deutscher Blasmusikverbände (BDB) errangen in Denzlingen drei Solisten der Stadtkapelle und das Orchester hohe Auszeichnungen.
Der zwölfjährige Posaunist Norwin Hahn präsentierte von Nikolai Rimski-Korsakow das „Concert pour Trombone“. Mit Leichtigkeit, technischer Brillanz und hoher Ausdruckskraft überzeugte er die Jury und erspielte sich in seiner Altersgruppe den ersten Platz mit der Auszeichnung „mit hervorragendem Erfolg“, dicht gefolgt von Bernd Oswald, der eine Glanzleistung mit dem „Concertino für Tenorhorn“ von Gerhart Banco ablieferte und ebenfalls einen „hervorragendem Erfolg“ bescheinigt bekam.
Christopher Büttner, dritter Solist der Stadtkapelle Lahr, belegte bei den Erwachsenen hinter dem Ettenheimer Jürgen Krieg einen zweiten Rang mit der Auszeichnung „mit sehr gutem Erfolg“. Krieg, begleitet von der Stadtkapelle Ettenheim, hatte sich für den Wettbewerb das technisch schwere Stück „Phantomine“ von Philipp Sparke ausgesucht und dafür „Mit hervorragendem Erfolg“ geerntet.
Alle drei Solisten der Stadtkapelle Lahr erlernen an der Städtischen Musikschule bei Joachim Volk ihr Fach. Von den Früchten dieser Arbeit derart begeistert, versprach sich der Ansager des Wettbewerbs mehrmals und versetzte die drei gar an die Lahrer „Musikhochschule“.
Doch die Erfolgspalette geht für Volk noch weiter. Neben den Solisten wurden auch die Orchester bewertet. Die Stadtkapelle erhielt von der Jury die Auszeichnung „mit hervorragenden Erfolg“ und reihte sich als bestes Vereinsorchester hinter dem Sinfonischen Jugendblasorchester Karlsruhe, einem Auswahlorchester, ein. Den dritten Platz bei der Orchesterbewertung belegte die Stadtkapelle Ettenheim unter der Leitung von Jürgen Burmeister, mit der Bewertung „mit sehr gutem Erfolg“.
„Hervorragender Erfolg“ erhalten nach den Wertungsrichtlinien des BDBs Orchester und Solisten die von 100 möglichen Punkten mindestens 90,1 erreichten. Bei „mit sehr gutem Erfolg“ liegt die abgegebene Bewertung zwischen 80,1 und 90 Punkten.
Die Bewertung erfolgte durch eine fünfköpfige Experten-Jury, unter der Leitung von Ronald Holtzmann, Vorsitzender der Musikkommission des BDBs.
Holtzmann fand im Rahmen der Preisverleihung ausdrücklich für die außergewöhnliche Leistung des jungen Lahrers Norwin Hahn lobende Worte. Mit dem bescheidenen Satz „Ich bin mehr als zufrieden“ resümiert Joachim Volk kurz und knapp die Wettbewerbserfolge seiner Schüler und seiner Stadtkapelle.
Quelle: Lahrer Zeitung, 28.04.2008
Solistencocktail
Drei große Solokonzerte bildeten die Säulen dieses facettenreichen Konzertabends in der vollbesetzten Konzerthalle „Altes Scheffel“. Der zwölfjährige Norwin Hahn eröffnete mit seiner Posaune das erstklassige Solokonzert mit dem „Concert pour Trombone“ von Nicolai Rimsky-Korsakov. Mit seinen jungen Jahren ist Norwin Hahn bereits Träger des Maria-Paijmans-Kania-Musikkulturpreis und rechtfertigte diese Auszeichnung eindrucksvoll mit seiner Interpretation, Musikalität und technischem Können. Bernd Oswald, gerade 14 Jahre, widmete sich Gerhart Bancos „Concertino für Tenorhorn“, das teilweise recht asiatisch anmutete und dem jungen Solisten scheinbar auf dem Leib zugeschnitten war. Die Tuba, oftmals nur als begleitendes Bassinstrument eingesetzt, hat brillante Qualitäten, wie Christopher Büttner mit dem „Concertino für Tuba“ von Franz Watz bewies und ihren Anspruch als Soloinstrument bekräftigte. Alle drei Solisten werden Ende April zusammen mit der Stadtkapelle und diesen Werke beim Solistenwettbewerb des Bundes Deutscher Blasmusikverbände antreten, die Vorpremiere ist bestens gelungen.
Doch bevor Norwin Hahn zu seiner Posaune greifen konnte, „kämpfte“ die Stadtkapelle mit einem recht eigenwilligen, verwirrten und egozentrischen Solisten: Dirigent Joachim Volk gab humorvoll und mit Augenzwinkern den „Kuck-Kuck“ aus dem „Krapfenwaldl“, der scheinbar den Mann am Taktstock, kurzerhand von Vizedirigent Roland Kopp übernommen, mit seiner eigenwilligen Interpretation zur Weißglut brachte. Das Orchester lies sich jedoch nicht von einer feinen Polka abhalten, die jedem Neujahrskonzert gerecht geworden wäre. Mit feinem Humor und großem Fingerspitzengefühl spickte Musikdirektor Joachim Volk zwischen den großen Konzerten das Programm mit kleinen Solostücken. Da begeisterte ein Schreibtischtäter (Joachim Bader) auf seiner altmodischen Schreibmaschine, zwei „Finken“ (Heike Tafler und Stephanie Volk) zwitscherten auf ihren Piccoloflöten, ein „Radfahrer“ (Thorsten Manthey) legte Stopp ein und brillierte mit seiner Fahrradklingel, Trompeten (Ralph Brucker, Oliver Kollmer, Roland Kopp) begeisterten mit „Bugler’s Holiday“ und letztlich zeigten drei „Schreiner“ (Michael Moser, Joachim Bader, Andreas Fürstenberger) auf Sandpapier ihr musikalisches Talent. Einen süßen Nachschlag gab es von dem Klarinettenregister mit „Clarinet Candy“. Insgesamt drei Zugaben forderte das Publikum, dem mit großer Begeisterung der Solistencocktail mundete. Eindrucksvoll zeigte die Stadtkapelle, wie sich ihr hohes Niveau in den einzelnen Registern und Solisten widerspiegelt. Die Kapelle nahm sich zurück, überzeugte mit einfühlsamer und gefühlvoller Begleitung und bewies gerade dadurch ihr exzellentes Spielkönnen.