Tausende Besucher feiern – So schön bunt war das Lichterfest im Lahrer Stadtpark

Bericht in der Lahrer Zeitung vom 07.07.25 Fotos: Zlatka Kiryakova

Das große Feuerwerk bildete den krönenden Abschluss des diesjährigen Lichterfests im Lahrer Stadtpark. Foto: Zlatka Kiryakova

Sechs Bands, drei Blasorchester, vier Bühnen und rund 13 000 Lämpchen – das Lichterfest im Lahrer Stadtpark bot eine Kombination aus Klang, sommerliche Stimmung und visueller Magie.

Mehr als 6000 Besucherinnen und Besucher strömten in der Nacht auf Sonntag in den Park und erlebten ein Fest, das musikalisch und stimmungsvoll kaum vielfältiger hätte sein können. Erstaunlich, wie viele Menschen der Stadtpark mit seinen 4,5 Hektar Fläche aufnehmen kann, ohne dass es zu ernsthaften Engpässen kam. Selbst kurz vor Mitternacht war die Wiese vor der großen Bühne am Haupteingang zwar dicht gefüllt, ein Durchkommen aber stets möglich.

Hier fand auch das spektakuläre Feuerwerk als Festabschluss seinen Höhepunkt. Die Zuschauer mussten sich nur umdrehen, um die bunten Lichter zu bestaunen. Die Startfläche nahe des Seerosenteichs war bereits am Nachmittag abgesperrt worden. Das Team um Pyrotechniker Thomas Kist hatte insgesamt neun Stunden Arbeit investiert, um zehn Minuten Feuerzauber in den Himmel zu schicken. Es war das erste Feuerwerk seines Teams in Lahr – und ein gelungener Einstand.

Beeindruckende musikalische Bandbreite

Musikalisch bot das Lichterfest eine beeindruckende Bandbreite. Auf der großen Bühne sorgte die Band „Malaka Hostel“ mit ihrem unverwechselbaren Sound für Stimmung. Ob die Bezeichnung „Balkan Beat“ ihrer musikalischen Vielfalt gerecht wurde, sei dahingestellt – mit klassischer Rockbesetzung und Blasinstrumenten sprengten sie jedenfalls mühelos Genregrenzen. Vor der Bühne wurde es entsprechend eng; der sonst übliche Sicherheitsgraben zwischen Künstlern und Publikum war nahezu verschwunden.

Auf der großen Bühne sorgte die Band „Malaka Hostel“ mit ihrem unverwechselbaren Sound für Stimmung. Foto: Kiryakova

Die Band „Airport in Rock“ setzte auf klassische Rockmusik. Das Quartett spielte bekannte Songs wie „Cocaine“ (in der Version von Eric Clapton), „Money“ von Pink Floyd und „Samba pa ti“ von Carlos Santana. Als Vorband trat das „Groove Lab“ auf. Das Schülerensemble der städtischen Musikschule brachte das Publikum als Aufwärmband in Stimmung.

Bunt und temperamentvoll präsentierte sich die dritte Bühne auf der Wiese gegenüber der Villa Jamm. Dort traten Tänzerinnen und Tänzer aus Lateinamerika mit ihrer farbenfrohen Show auf – offiziell noch im Vorprogramm. „Los Criollos & Silsamba Show“ brachten mit ihrer Lebensfreude südamerikanisches Feuer nach Lahr.

Ein weiteres musikalisches Genre wurde auf der vierten Bühne nahe dem Spielplatz und den Tiergehegen bestens bedient. Dort spielten nämlich die Trachtenkapellen aus Schuttertal, Wallburg und Nordrach. Besonders das Ensemble aus dem Schuttertal wagte nach 20 Uhr musikalische Experimente: Mit dem Swingklassiker „Sing, Sing, Sing“ aus den 1930er-Jahren und dem NDW-Hit „Skandal um Rosi“ zeigte es sich überraschend vielseitig.

Viele Besucher flanierten in der Dämmerung auf den Wegen zwischen den vielen Tausenden Lichtern. Foto: Kiryakova

Trotz der hohen Besucherzahl blieb die Atmosphäre entspannt. Auf den Wegen war jederzeit ein Durchkommen möglich – auch wenn das Betretungsverbot für Rasenflächen oft ignoriert wurde. Das gehört zum Lichterfest offenbar dazu. Hinter der Orangerie nutzten viele Gäste die Wiese zum Picknicken. Eine Herausforderung: Sich bei vier gleichzeitig beschallten Bühnen für einen Musikstil zu entscheiden.

Kompliment für das vorbildliche Publikum

Marion Haid, im Vorstand der Stadtkapelle für Öffentlichkeitsarbeit zuständig, zeigte sich kurz vor dem Feuerwerk sehr zufrieden: „Die Stimmung war friedlich und fröhlich, das Publikum hat sich vorbildlich verhalten.“ Auch das Lahrer Polizeirevier bestätigte den reibungslosen Verlauf. Mehrere Streifen waren den Abend über im Park unterwegs. Gegen 22.30 Uhr wurden lediglich kleinere Vorfälle gemeldet – darunter eine Großmutter, die kurzzeitig ihren Enkel aus den Augen verloren hatte.

Der Stadtpark, den ein Besucher vor dem Auftritt von Malaka Hostel liebevoll als „Edelwohnzimmer der Stadt“ bezeichnete, hat den Ansturm mit Bravour überstanden. Das Lichterfest war ein voller Erfolg – musikalisch vielfältig, atmosphärisch dicht und vor allem friedlich.

Großes Engagement gelobt

Ein Kompliment bekam die Stadtkapelle als Veranstalter vor dem Auftritt von Malaka Hostel von Marion Gentges, Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Lahr Emmendingen und Justizministerin des Landes, sowie von Oberbürgermeister Markus Ibert. Beide lobten ausdrücklich das Engagement der Stadtkapelle, die das Lichterfest – in diesem Jahr in der 74. Auflage – zum Funkeln bringt. Wie schön, dass in diesem Jahr auch noch der 150. Geburtstag des Stadtparks gefeiert wird.